리네만과의 편지 84.09.27(리네만이 FEST에 보낸 문서)
크리스티네 리네만
FEST 이사회에 대한 참고사항
1984.9.27
1984년 여름 학기, FEST(Forchungsstatte der Evangelischen Studiengemeinschaft 하이델베르크 소재 개신교 학술연구소) 평화 세미나는 중기 사업계획을 논의하면서 제3세계 국가들과의 실무 접촉을 강화할 것을 주장했습니다. 한 가지 협력 방안으로 제3세계 학자들을 초청하여 몇 달간 FEST에서 지내도록 하는 방안이 논의되었습니다. 이러한 초청의 출발점은 연구위원회의 경우와 마찬가지로 외국 전문가의 협력이 필요한 FEST의 진행 중인 작업 프로젝트가 되어야 합니다.
이러한 계획의 맥락에서 FEST는 한국의 학자 리영희 교수(54세)를 초청하여 6개월간 FEST에 머물게 하고자 합니다. 리영희 교수는 현대사학자이자 서울 한양대학교 언론학 교수입니다. 1983년 7월, 제가 한국에 머물던 시절에 근무했던 한국기독교사회문제연구원(CISJD)에서 일하면서 그를 알게 되었습니다. 리 교수는 많은 저서를 집필한 저명한 저술가로서 국내외에서 널리 알려져 있고 존경받는 분입니다. "한반도 주변 정세의 질적 변화와 우리의 과제"에 관한 그의 논문은 독일어로 출판되었습니다: epd-도큐멘테이션 제17/84호, 16-33쪽.
이 글에 기록된 바와 같이 동아시아지역의 군사적 평화 유지 문제와 한국적 관점에서 본 동서갈등의 문제에 대한 그의 지식은 FEST가 리 교수를 초청하게 된 이유 중 하나입니다. 예를 들어, 우리 연구소와 리 교수의 협력은 지금까지 군사 평화 유지에 관한 연구에서 거의 배제되어왔던 문제, 즉 유럽의 지속적인 평화 확보 노력이 극동지역에 미치는 영향을 다룰 수 있을 것입니다.
리 교수가 FEST에 참석하는 또 다른 이유는 '신흥국 교회의 공적 책임'이라는 연구 프로젝트의 틀 안에서 한국에 대한 사례연구를 진행하기 위해서입니다. 이 사례연구는 한국의 현재 상황을 잘 알고 있는 사람들과의 지속적인 토론 기회가 필수적입니다.
리 교수는 한국의 반대파에 속해 있으며 여러 차례 국가로부터 처벌을 받은 경험이 있습니다. 그는 대학에서 일시적으로 교수직을 해임당하고 여러 차례 체포되어 감옥에 갇혔습니다. 1983년 12월 말에는 기독교사회문제연구소 소장 및 다른 교수와 함께 체포되어 2월 중순이 되어서야 풀려났습니다. 그 이유는 남북한 통일 문제와 관련하여 CISJD가 수행한 남한 교과서 분석 때문이었습니다. 1984년 여름 이후 리 교수는 소속 대학에 복직했지만 여전히 강의가 금지된 상태입니다. 이러한 운명은 한국에서도 자주 발생하고 있으며, 독일과 한국의 교회 간 관계에서도 매우 중요한 역할을 하고 있습니다. 독일연방공화국의 선교단체나 다른 교회기관에서 반대파 인사를 초청하는 일이 빈번하게 일어나고 있습니다. 이런 이유로 저는 독일 남서부 복음주의 선교기구의 아시아 고문인 글뤼어(W. Glüer) 박사, 함부르크 복음주의 선교기구의 아시아 고문인 쾨베린(G. Köberlin) 박사, 그리고 CIJSD 공동대표인 김용복 박사와 함께 리 교수의 초청 가능성에 대해 상세히 논의했습니다. 심도 있는 논의와 섬세한 관점을 고려한 끝에 모든 자문위원들은 리 교수의 초청을 적극 추천했고, 리 교수의 초청을 매우 환영한다는 의사를 밝혔습니다.
마지막으로, 리 교수는 어떤 교회의 일원도 아니지만 CISJD와 같은 교회기관과 협력하고 있다는 점을 언급해야 합니다. 특히 교회에 대한 그의 거리감은 제 연구 프로젝트에 중요한 보완적 관점을 보여줄 수 있었는데, 그렇지 않았다면 한국 사회에서 교회 참여의 중요성과 사회 과정에 대한 순전히 교회 내부의 관점을 쉽게 얻을 수 있었기 때문입니다.
리 교수의 체류기간은 1985년 1월 중순부터 7월 중순까지로 예정되어 있습니다. 연구비는 한 달에 약 1100달러의 연구계약에 의해 제공되며, 적절하고 저렴한 숙소가 제공될 것입니다(FEST가 아님). 여행경비는 연방공화국에 거주하는 한국인이 부담합니다.
이사회에서 이 계획에 이견이 없을 경우, 리 교수에 대한 초청은 최대한 빠른 시일 내에 이루어질 것입니다.
추신: 이 기회에 한국에서 활동하는 독일 선교기관의 한국 대표들의 명시적인 희망에 따라 미국에 거주하는 한국 야당 지도자 김대중의 FEST 방문이 계획되어 있음을 언급해야 합니다. 김대중 선생의 방문은 10월 19일에 예정된 독일연방공화국 방문을 계기로 이루어질 예정입니다.
독일어 원문
Christine Lienemann
Notiz für den Vorstand der FEST
27.9.1984
Im Sommersemester 1984 hat das Friedensseminar der FEST seine mittelfristige Arbeitsplanung besprochen und dabei auch eine Intensivierung von Arbeitskontakten mit Personen aus Ländern der Dritten Welt befürwortet. Als eine Form der Zusammenarbeit wurde die Einladung von Wissenschaftlern aus der Dritten Welt für einen mehrmonatigen Aufenthalt in der FEST ins Auge gefaßt. Anknüpfungspunkt einer solchen Einladung sollten wie es bei Forschungsaufträgen der Fall ist laufende Arbeitsvorhaben der FEST sein, bei denen eine Notwendigkeit der Zusammenarbeit durch auswärtige Fachleute besteht.
Im Zusammenhang dieser Planung hat die FEST die Absicht, Pro- fessor Lee Young Hee (54 Jahre alt), einen Wissenschaftler aus Südkorea, für sechs Monate in die FEST einzuladen. Er ist Zeit- geschichtler und Professor für Journalistik an der Hanyang-Uni- versität in Seoul. Wir sind auf ihn aufmerksam geworden durch seine Mitarbeit im Christian Institute for the Study of Justice and Development (CISJD), dem Institut, in welchem ich selbst während meines Koreaaufenthaltes im Juli 1983 gearbeitet habe. Prof. Lee gilt als renommierter Autor vieler Bücher und ist innerhalb und außerhalb Koreas weit bekannt und geachtet. Ein Artikel von ihm über "Die qualitative Veränderung der politischen Lage rund um die koreanische Halbinsel und unsere Aufgabe ist auf deutsch erschienen in: epd-Dokumentation Nr. 17/84. 16-33.
Seine in diesem Artikel dokumentierten Kenntnisse von Problemen. der militärischen Friedenssicherung im ostasiatischen Raum und die Probleme des Ost-West-Konflikts aus koreanischer Sicht sind mit ein Grund für das Interesse der FEST an einer Einladung von Prof. Lee. Durch seine Mitarbeit in unserem Institut könnte bei- spielsweise ein Problem aufgegriffen werden, das in unseren Studien zur militärischen Friedenssicherung bisher weitgehend ausgeklammert werden mußte: die Auswirkungen von Bemühungen um eine dauerhafte Friedenssicherung in Europa auf die fern- östliche Region.
Einen anderen Grund für die Anwesenheit von Prof. Lee in der FEST wäre meine Fallstudie über Südkorea im Rahmen des Arbeits- vorhabens "Offentliche Verantwortung von Kirchen in Schwellen- ländern. Bei diesem Fallbeispiel sind ständige Gesprächsmög lichkeiten mit Personen, die mit aktuellen Entwicklungen in Südkorea vertraut sind, unerläßlich.
Prof. Lee gehört der südkoreanischen Opposition an und hat mehr- mals Strafmaßnahmen des Staates erfahren: Er wurde zeitweilig als Professor von der Universität entlassen, wurde mehrmals verhaftet und war im Gefängnis. Ende Dezember 1983 wurde er zusammen mit dem Direktor des Christlichen Instituts und einem anderen Professor verhaftet und erst Mitte Februar wieder frei- gelassen. Anlaß war eine vom CISJD durchgeführte Analyse süd- koreanischer Schulbücher im Hinblick auf das Problem der Wieder- vereinigung von Nord- und Südkorea. Seit dem Sommer 1984 ist Prof. Lee von seiner Universität wieder eingestellt worden. hat aber noch Lehrverbot. Solchen Schicksalen begegnet man in Südkorea häufig, und sie spielen auch in den deutsch-korea- nischen zwischenkirchlichen Beziehungen eine ganz erhebliche Rolle. Einladungen von Oppositionellen durch Missionswerke oder andere kirchliche Einrichtungen in der Bundesrepublik kommen häufig vor. Deshalb habe ich die mögliche Einladung von Prof. Lee durch die FEST ausführlich vorbesprochen mit Dr. W. Glüer, Asien- referent des Evangelischen Missionswerkes in Südwestdeutschland, ebenfalls kurz mit G. Köberlin, Asienreferent des Evangelischen Missionswerkes in Hamburg sowie mit Dr. Kim Yong Bock, dem Ko- direktor des CIJSD, der seinerseits ein ausführliches Gespräch mit Prof. Lee über eine mögliche Einladung geführt hat. Nach grundsätzlichen Beratungen und Abwägung der delikaten Gesichts- punkte haben alle Konsultierten die Einladung empfohlen und bemerkt, daß sie deren Zustandekommen sehr begrüßen würden.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß Prof. Lee keiner Kirche als Mitglied angehört, daß er aber mit kirchlichen Einrichtungen wie dem CISJD zusammenarbeitet. Gerade seine Distanz zu den Kirchen könnte für mein Arbeitsvorhaben wichtige ergänzende Gesichtspunkte aufzeigen, da ich sonst leicht eine rein binnen- kirchliche Sicht von gesellschaftlichen Vorgängen und der Bedeu- tung des kirchlichen Engagements in der südkoreanischen Gesell- schaft gewinnen könnte.
Der Aufenthalt von Prof. Lee ist für Mitte Januar bis Mitte Juli 1985 vorgesehen. Die Finanzierung würde über einen Forschungs- auftrag von monatlich ca. 1100.- DM laufen, wobei für eine ge- eignete und günstige Unterkunft gesorgt würde (nicht in der FEST). Die Reisekosten würden von Koreanern getragen, die in der Bundes- republik leben.
Wenn der Vorstand gegen dieses Vorhaben keine Bedenken hat, wird die Einladung an Prof. Lee möglichst bald veranlaßt.
P.S. Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß auf ausdrück- lichen Wunsch der Koreareferenten der in Südkorea tätigen deutschen Missionswerke ein Besuch von Kim Dae Jung, dem in den USA lebenden südkoreanischen Oppositionsführer, in der FEST vorgesehen ist. Der Besuch wird am 19. Oktober stattfinden anläßlich seiner geplanten Reise in die Bundesrepublik.